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Schaden auf hoher See

In der Logistikbranche sind Transportschäden leider keine Seltenheit. Sie können erhebliche finanzielle Verluste und Unannehmlichkeiten für alle Beteiligten verursachen. Eine der besten Strategien zur Minimierung solcher Risiken besteht darin, Verpackung und Versand aus einer Hand zu wählen.

In unserem Beispiel geht es um einen Maschinentransport, bei dem eine wertvolle Maschine per Seetransport von Deutschland nach Amerika verschickt wurde. Der Container, in dem die Maschine transportiert wurde, sollte laut Vereinbarung unter Deck verstaut werden, um sie vor den Witterungseinflüssen des Meeres zu schützen. Die Maschine war bei Ankunft leider verrostet. Nach Begutachtung der verrosteten Maschine im Wert von knapp 400.000 USD konnte ein Salzwasserschaden ausgeschlossen werden, so dass sowohl die fälschlicherweise Verladung des Containers auf Deck als auch die Standzeit im Hafen beim Verpacker schadenursächlich sein konnte. Es konnte kein Nachweis geführt werden, ob der Schaden in der Verantwortung des Transporteurs oder in der des Verpackers lag.

Die Regulierung des Schadens

Als R-M-K wurden wir beauftragt, den Schaden zur Zufriedenheit des Kunden zu regulieren. Dank unserer Expertise und schnellen Reaktionszeit gelang es uns, den gesamten Schaden abzuwickeln und dem Kunden den entstandenen Wertverlust zu ersetzen. Der Kunde war mit unserer Dienstleistung sehr zufrieden und konnte seine Geschäfte ohne größeren Verlust fortsetzen.

Die Problematik der Abgrenzung

Eine weitere Zielsetzung war die Entlastung des Vertrags unseres Kunden durch Regressierung beim Verursacher. Dies stellte sich jedoch – wie nachfolgend beschrieben – als Problem dar.
Aufgrund der Beteiligung verschiedener Unternehmen (ein Unternehmen war für die Verpackung und ein Anderes für den Versand verantwortlich), konnte der Versicherer keinen Regressanspruch geltend machen. Es gab Abgrenzungsprobleme, die eine klare Zuordnung der Verantwortung verhinderten. Nachdem Süßwasser für die Verrostung verantwortlich war, konnte der Schaden sowohl im Hafen beim Verpacker als auch beim Transport entstanden sein. Dadurch, dass keinem der Beteiligten eine Schuld zuzuweisen war, konnte kein Regress des Versicherers durchgeführt werden und der Schaden ging voll zu Lasten des Vertrags unseres Kunden, was gleichzeitig zu einer Sanierungsforderung führte.

Unsere Empfehlung

Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, empfehlen wir unseren Kunden dringend, Verpackung und Versand bei ein und demselben Dienstleister zu beauftragen. Ein einheitlicher Anbieter minimiert das Risiko von Abgrenzungsproblemen und erleichtert im Schadensfall die Klärung der Verantwortlichkeiten. Dies führt nicht nur zu einer reibungsloseren Schadenabwicklung, sondern kann auch potenzielle Regressansprüche sichern.

Als Versicherungsmakler stehen wir Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen Sie dabei, die besten Entscheidungen für Ihre Logistikprozesse zu treffen.

Jens Bogner
Industrie-Team

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