Schaden
KFZ-Prämie und Klimawandel
Der Klimawandel schreitet voran. Naturkatastrophen wie die massiven Starkregenereignisse in Nordrheinwestfalen oder Rheinland-Pfalz, Vulkanausbrüche, Dürren und Stürme häufen sich.
Wir als Gesellschaft und die Versicherungen stehen vor gewaltigen Veränderungen und Herausforderungen.
Alle haben noch die Bilder von vorbeischwimmenden Autos und LKWs im Kopf. Die Versicherungen bereiten die Gesellschaft auf steigende Prämien aufgrund dieses Großschadenereignisses vor. Aber ist das gerechtfertigt?
In den vergangenen Jahren hatten die Versicherer im Bereich Kraftfahrtversicherung Schadenaufwendungen von jährlich rund 22 Milliarden EUR. Der Schadenaufwand für die Branche aufgrund des Überschwemmungsereignisses im Westen Deutschlands schlägt mit lediglich 100 Mio. EUR zu Buche. Da wegen der Coronapandemie und des Lockdowns insgesamt weniger Fahrten unternommen wurden und es durch das gesenkte Verkehrsaufkommen zu weniger Schäden kam, kann dies nicht der Preistreiber sein. Dies gilt auch, da ein Fahrzeug Teilkasko versichert sein muss, um in einem Naturkatastrophenfall Leistungen zu erhalten.
Zu beobachten ist eher eine hohe Steigerung der Ersatzteil- und Lohnkosten in den Werkstätten, sowie höhere Rechnungen der Feuerwehren. Diese resultieren aus den Gefahren, die die Batterien von Elektrofahrzeugen bei Unfallereignissen mit sich bringen.
Die Kosten im Schadenfall steigen. Auswirkungen des Klimawandels sehen wir darin aber nicht.
Gerade im Bereich der Flottenversicherung, in welchem jede Flotte individuell betrachtet und bewertet wird, sehen wir gute Chancen, die Argumente der Versicherer zu relativieren und die Prämien weitgehend stabil zu halten.
Svenja Strobl
Industriekunden-Team