Die Sanierungswelle erreicht mit voller Wucht den Haftpflichtmarkt
Bereits seit längerem befindet sich der Versicherer-Markt im Bereich der Sachversicherung in einer gefühlten Dauersanierung. Diese Entwicklung begleitet uns seit mehr als 5 Jahren und setzt sich im Bereich der Haftpflichtversicherungen fort. Diese vollumfängliche Marktverhärtung kommt aus Kundensicht, welche derzeit mit extremen Lieferengpässen und massiven Preissteigerungen zu kämpfen haben, zu einer überaus ungünstigen Zeit. Ein Ende dieser Entwicklung oder gar ein Umschwung zu einem weichen Markt kann derzeit nicht prognostiziert werden. Folglich werden wir noch einige Zeit mit einem harten Markt vorliebnehmen müssen.
Während im Sachversicherungsbereich alle Branchen betroffen waren, trifft es im Haftpflichtbereich vor allem die Automotivebranche, Kunden mit einem hohem US-Exposure, sowie generell alle globalen Programme und Verträge mit hohen Deckungssummen.
Neben den enormen Preissteigerungen wird hier zudem noch ein deutlicher Anstieg der Selbstbehalte gefordert. Dem jedoch noch nicht genug. Trotz höher Beiträge werden von den meisten Versicherern die Kapazitäten drastisch zurückgefahren und häufig mit hohen Anforderungen versehen. All dies erfolgt vollkommen unabhängig von dem Schadenverlauf des jeweiligen Vertrages.
Diese Veränderungen sind insbesondere bei derzeitigen Marktbefragungen zu spüren. Ein zentrales Problem ist der fehlende Risikoappetit der Versicherer, respektive der Wille nach Neugeschäft besteht kaum noch und wenn man mal ein Angebot erhält, kann man dies kaum seinen Kunden präsentieren. Hinzu kommt der Informationsbedarf der Versicherer der kaum noch zu bewältigen ist. Der Informationshunger nach diversen Fragebögen, Compliance-Richtlinien, Fragen zur IT/Cyber, die Anforderung von Kundenverträgen/QSV, Supply-Checks, Risikodialoge etc. scheint keine Grenzen zu kennen. Die „Folterinstrumente“ der Versicherer werden immer länger und verfolgen häufig das Ziel herauszufinden, warum man kein Angebot abgeben oder das Risiko nicht zeichnen will.
Darüber hinaus bieten die Versicherer kaum noch mehrjährige Festschreibungen der Verträge an. Vielmehr möchten sie sich die Option offenhalten, die Verträge jedes Jahr aufs Neue zu prüfen und gegebenfalls Änderung vorzunehmen.
Wir von RMK versuchen, diesem Trend bestmöglich entgegenzuwirken und bei Verringerung der Kapazität alternative Lösungen aufzuzeigen mit dem Ziel das bisherige Niveau zu halten. Weiter achten wir penibel daraus, dass die Qualität der Deckung erhalten bleibt und keine Deckungslücken entstehen. Entsprechend wird sich diesbezüglich die Verhandlungsintensivität deutlich erhöhen. Dies wird leider durch die schwache und dünne Decke der personellen Ausstattung bei den Versicherern nicht gerade erleichtert. Hinzu kommt, dass man kaum noch jemand erreicht und alles über Teamsbesprechungen organisiert werden muss.
Wir von RMK nehmen diese Situation als Interessenvertreter unserer Kunden nicht so einfach hin, sondern stellen uns dieser Herausforderung, vor welche die aktuelle Marktlage uns stellt. Entscheidend ist hier das Timing. Während man früher im 3. oder gar im 4. Quartal sich um die Verlängerung der auslaufenden Verträge gekümmert hat, beschäftigt uns das Thema das ganze Jahr und beginnt im 1. Quartal. Wer glaubt im September eine Ausschreibung für Fälligkeiten 01.01. starten zu können, wird vermutlich noch nicht mal eine Absage erhalten. Wichtig ist es daher sich rechtzeitig den veränderten Marktbegebenheiten anzupassen und vorausschauend zu agieren.
Durch eine intensive Sondierung des Markes arbeiten wir an alternativen Lösungen, welche auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten sind. Die aktuelle Marktsituation können wir zwar nicht verändern, wir von RMK versuchen jedoch das Bestmöglichste für Sie herauszuholen und den vorhandenen Markt in der ganzen Breite und Tiefe für unsere Kunden zu beackern.
Bei Fragen steht Ihnen das RMK-Team gerne zur Seite.
Rudolf Meier
Geschäftsführer